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Der 16-Zoll Hauptspiegel.
Ohne einen präzise in Parabelform geschliffenen Hauptspiegel wäre die gesamte Konstruktion des Sechzehners nichts wert. Seine optische Leistung ist das A und O des Teleskops.
In den letzten Jahrzehnten ist es den Spiegelproduzenten weltweit gelungen, immer dünnere und damit leichtere Spiegel herzustellen. Und so ist der Hauptspiegel beim Sechzehner nun nicht mehr (wie früher normal) 68 mm sondern nur noch 44 mm dick. Der 16 Zoll (406 mm) große Hauptspiegel ist dennoch fast 14,5 kg schwer und macht damit deutlich mehr als die Hälfte des Gesamtgewichts des Hofheimer Sechzehners aus.
Optisch ist der 40cm-Hauptspiegel im Visuellen ein Riese: die theoretische Grenzgröße von deutlich über 15 mag erreicht der Sechzehner bequem - damit werden besonders viele lichtschwache Sterne sichtbar.
Dunkelwolken wirken wie feinste Stanzformen vor einem bis zum Äußersten mit tausenden von Sternen gefüllten Hintergrundteppich. Gasnebel der Milchstraße leuchten hell und zeigen atemberaubende, unzählige Einzelheiten.
Galaxien zeigen im Sechszehner bei hohen Vergrößerungen und dunklem Himmel viele Details wie Sternassoziationen und Staubbänder in den Spiralarmen. Bei der Galaxie NGC 520 zwischen den Sternbildern Walfisch und Fische etwa erkennt man nicht nur ihre charakteristische Biegung sondern auch ihren länglich gebogenen Nukleus mit radialen Auswürfen und natürlich das dominante Staubband. Bekanntere Objekte, wie der Orion- oder der Rosettennebel, beeindrucken durch ihre filigrane Struktur, wie ganz zart in die unendliche Weite des Weltalls hin gehaucht.
Die kleinsten Einzelheiten, die von der Optik getrennt werden können, liegen im Abstandsbereich von 0,3” (Bogensekunden), das ist eine doppelt höhere Auflösung als bei einem Achtzöller. Dadurch zeigen sich feinste Details noch viel deutlicher, das Bild wirkt insgesamt knackscharf.
Und die Spiegelqualität?
Der Hauptspiegel besteht wie beim 8-Zoll und 12-Zoll Reise-Dobson von Hofheim Instruments aus BK7, einem Borsilikat, das viele andere Unternehmen ebenfalls für optische Präzisionsinstrumente nutzen. Dabei muss BK7 keinen Vergleich mit anderen Glassorten scheuen.
Viel entscheidender als das Material ist für eine saubere, scharfe Bildzeichnung die Oberflächengenauigkeit des fertig aluminisierten Spiegels. Unsere Lieferanten in Fernost garantieren uns beste Qualität, verlassen tun wir uns darauf aber nicht. Jeder einzelne 16-Zoll Hauptspiegel durchläuft bei Hofheim Instruments in Deutschland einen Foucault- und Ronchi-Test.
So können wir mit bestem Wissen nur Spiegel durchweg guter Qualität (und deutlich besser als er es für Deep-Sky-Beobachtungen eigentlich sein bräuchte) einbauen, deren Oberfläche mit einem langlebigen SiO2-Belag geschützt ist.
Der Hauptspiegel hat 1800 mm Brennweite. Dies ergibt ein Öffnungsverhältnis von 1:4,5 (oder F/4,5). Damit ist auch die Koma (Koma ist eine optische Abweichung vom Ideal, die Kontrast- und Schärfeverlust am Rand des Gesichtsfeldes mit sich bringt) als physikalisch bedingter Spiegelfehler deutlich geringer als bei dem 8-Zoll Reise-Dobson (mit F/4). Lesen Sie einfach hier beim 8-Zöller nach, wenn Sie Näheres über diesen Effekt erfahren möchten.
In der Praxis wird der Koma-Effekt die meisten Beobachter beim 16-Zoll Reise-Dobson kaum stören. Tut er es doch, dann können Sie ein zusätzliches Linsensystem, das so genannte Koma-Korrektor-System, bei uns als Zubehör bekommen.
Auf ein weiteres Detail sind wir wieder stolz: die Abdeckplatte für den Hauptspiegel besteht wie bei unseren anderen Reise-Dobsons aus dem Original XT-Plexiglas aus Darmstadt. Dieses Material ist sehr stabil, glasklar (hier auf den Bildern ist es zur besseren Sichtbarkeit blau eingefärbt) und sehr statisch wirksam: Staubteilchen aus der Luft sammeln sich nicht auf der Spiegeloberfläche, sondern auf dem Plexiglas, wo man sie leicht mit einem feuchten Tuch wieder entfernen kann.
Die durchsichtige Plexiglas-Platte ermöglicht es außerdem, beim Kollimieren die Mittenmarkierung (den Ring in der Mitte) des Hauptspiegels anzuvisieren, noch während diese Abdeckung auf dem Spiegel sitzt. So ist der Spiegel auch noch in dieser Phase des Aufbaus vor versehentlich herabfallenden Teilen perfekt geschützt. Zur eigentlichen Beobachtung der Deep-Sky-Objekte muss die Platte natürlich entfernt werden.
Zum Transport schließlich wird der Hauptspiegel zusammen mit seiner Plexiglas-Abdeckung besonders sicher in der Spiegel-Transportbox verstaut.
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